"Aber man solte doch eine einmalige Person lieben und nicht die angenehmen Sensationen, die sie einem verschafft. Wenn ich meine Umgebung beobachte, habe ich den Eindruck, das, was alle treiben, habe gar nichts mit Liebe zu tun, sondern sei einfach ein Gesellschaftsspiel mit beliebig vertauschbaren Rollen. Einige von uns (die stärkeren) sind in die Liebe verliebt, und die anderen tun so, als wären sie es, um nicht für absonderlich gehalten zu werden. Besonders Männer habe ich oft im Verdacht, dass sie dieses Spiel nur gewohnheitsmäßig betreiben, während sie viel lieber Autos reparierten oder Marken sammelten."
Marlen Haushofer, Die Tapetentür, S. 17