"In
unserem Land findet eine Art Gehirnwäsche statt",
sagte Morrie seufzend. "Weißt du, wie man Menschen
einer Gehirnwäsche unterzieht? Man wiederholt etwas
immer und immer wieder. Und genau das tun wir in diesem
Land. Dinge zu besitzen ist gut. Mehr Eigentum ist gut.
Eine stärkere kommerzielle Ausrichtung ist gut. Mehr
ist gut. Mehr ist gut.
Wir wiederholen
es - und man wiederholt es uns gegenüber - immer
wieder, bis sich niemand mehr die Mühe macht, etwas
anderes auch nur zu denken. Der Durchschnittsmensch wird
durch diese Parolen ständig eingenebelt, so dass
er nicht mehr sieht, was wirklich wichtig ist.
Wo
immer ich in meinem Leben hinging, traf ich Menschen,
die sich etwas Neues kaufen wollten. Ein neues Auto. Ein
neues Haus. Das neueste Spielzeug. Und dann wollten sie
dir alle davon erzählen. >Rat mal, was ich
gekauft habe?<
Weißt
du, wie ich das immer interpretiert habe? Dies waren Menschen,
die so sehr nach Liebe hungerten, dass sie einen billigen
Ersatz akzeptierten. Sie klammerten sich an materielle
Dinge und erwarteten von ihnen sozusagen eine liebevolle
Umarmung. Aber es funktioniert nie. Du kannst Liebe oder
Sanftheit oder Zärtlichkeit oder ein Gefühl
der Kameradschaft nicht durch materielle Dinge ersetzen.
Geld
ist kein Ersatz für Zärtlichkeit und Macht ist
kein Ersatz für Zärtlichkeit. Ich kann dir ...
versichern, dass weder Geld noch Macht dir in dem Moment,
wo du es am meisten brauchst, das Gefühl geben werden,
nach dem du dich sehnst. Egal, wie viel du davon besitzt."
S.143