schon
beinahe vergessen
"Die
Straße war leer und warm und sein Kopf so gut wie leer und
ein wenig benebelt. Wie gerne, dachte er, säße er unter
diesen Lorbeerbäumen und wäre noch einmal sechzehn Jahre
alt, einen Hund an seiner Seite, den er streicheln, und einen
Freundin, auf die er warten könnte.
Dann, einfach so dasitzend, wäre er rundum glücklich,
wie man nur sein kann, was er schon beinahe vergessen hatte. Und
vielleicht würde es ihm sogar gelingen, seine Vergangenheit,
die ja seine Zukunft wäre, in Ordnung zu bringen und sich
auszumalen, wie sein Leben verlaufen werde.
Der Gedanke faszinierte ihn, denn dann würde er versuchen,
es anders zu gestalten. Jene lange Kette von Irrtümern und
Zufällen, die seine Existenz bestimmt haben, würde sich
nicht wiederholen; es müsste eine Möglichkeit geben,
sie zu unterbrechen oder wenigstens zu korrigieren und einen anderen
Weg, das heißt, ein anderes Leben auszuprobieren."
leonardo
padura: das havanna-quartett, s.23