diese
welt ist so komplex geworden !
wie komplex, das durfte ich heute nach meinem aufprall in alemania
mal wieder erfahren ...
eigentlich
ganz einfach: ein internet-mensch wie ich braucht einen internet-zugang.
punkt.
vorbei die
(unguten) alten zeiten, als das nur mit schwerfälligen, langsamen
modems (angefangen von 300 bit/s) und unsäglichen programmierungen
(att &s -t ... ) möglich war. heute sind wir
ratzfatz dsl-schnell mit 2, 6, 16 oder sogar 50mbit/s..
und für unterwegs gibt's internet per pda nicht
nur mit hilfe von gprs, sondern auch umts, manchmal
sogar hsdpa. highspeed-internet für diese merkwürdigen
wesen wie mich, die das netz als selbstverständliche und
organische verlängerung von hand und hirn sehen und exzessiv
als virtuelle heimat nutzen.
klar war
mein deutschland-basislager bislang mit bestmöglichem dsl
ausgestattet: angehängt an den wlan-router meiner
freundlichen nachbarn. ihr umzug hat mich menschlich betrübt,
ein neuer dsl-zugang beim billig-provider war
schnell und vor allem rechtzeitig bestellt: existenzsicherung
ist wichtig!
natürlich
ging's schief !:
ich komme an, die nachbarn sind weg, der neue dsl-zugang
nicht da.
tiefes ausatmen, augen aufreissen, enger brustkorb, leerer kopf,
p a n i k !
anruf:
"aber wir haben ihnen doch per post mitgeteilt ...!"
"per p o s t ! ? ? ? ? ? "
"...."
".... 14 tage !"
14 tage ?
aber ich muss doch noch heute die dateien für den workshop
hochladen, die umsatzsteuer überweisen, die kalkulation schicken,
die termine abstimmen, die anfrage beantworten, ....
rein in den
nächsten laden. mobile karte besorgen. schweineteuer - und:
"mindestens vier tage"
4 tage !
o.k., ich
hab ja noch meinen schicken neuen organizer mit allem pipapo.
ist zwar teuer, aber besser als nix. mails abrufen geht. surfen?
na ja ... als modem an das notebook anschließen!
bluetooth ... konflikt ... com3 ist belegt ....
3 stunden
später geht gar nix mehr.
hard reset. alles neu eingeben.
2 stunden
später:
und ...
es läuft
!
p
u h ! ! ! ! !
und so spüre
ich das erste mal richtig deutlich,
1. wie sehr ich auf dieses netz inzwischen angewiesen bin. weil
ich meine peseten mit ihm verdiene, meine tickets kaufe, meine
bankgeschäfte erledige, meine einkäufe tätige,
mit meinen freunden in kontakt bleibe, meine websites aktualisiere,
nahezu mein gesamtes informationsbedürfnis mit ihm decke.
2. wie sehr
mein innerstes mit diesem medium verbunden, verwachsen ist. wie
süchtig ich bin: ein tag ohne selbstverständliche nutzung
und ich gerate in panik und bin bereit, aberwitzige tarife dankbar
zu akzeptieren.
3. wie fürchterlich komplex diese welt geworden ist - selbst
für einen komplexitäts-profi wie mich ....
das kann
nicht gut sein.
...
und das erst
recht nicht: 2 grad, regen, wind !