"Wegen der
massiven Spekulation mit Wohnungen hat sich eine enorme Immobilienblase
gebildet. Im letzten Jahr wurden in Spanien fast 740.000 Wohnungen
gebaut. Das ... war mehr als in Deutschland, Frankreich und
England zusammen. ... Trotz des enorm steigenden Angebots
steigen die Preise immer weiter.
Traditionell wird
in Spanien eher gekauft statt gemietet. Die Wohnungspreise
haben sich in den letzten zehn Jahren mehr als verdoppelt
und in den letzen 20 Jahren fast verdreifacht. Im Verhältnis
zum Lohn zeigt sich noch deutlicher, wie sich die Schere geöffnet
hat. Zwischen 1987 und 2004 sind die Wohnungspreise 14 Mal
stärker gestiegen als die Löhne. Die Tendenz ist
ungebrochen, wobei sich die Regierung schon darüber freut,
dass sich der Preisanstieg abschwächt. Nach vorläufigen
Zahlen stiegen die Preise 2005 nur noch um etwa 12 %. 2004
waren es noch 14 %. ...
Verschlimmert
wird die Situation aber auch durch die extreme Verschuldung
der Familien, die derartige Ausmaße angenommen hat,
dass alle bedeutenden Finanzorganisationen weltweit vor den
Gefahren warnen, die daraus entstehen, dass diese Verschuldung
inzwischen 75 % des jährlichen Bruttoinlandsprodukts
des Landes übersteigt. .... Das Problem liegt vor allem
darin, dass die Hypothekenkredite, die den Hauptanteil der
Verschuldung ausmachen, fast ausschließlich mit variablen
Zinsen vergeben werden. Die Banken binden den Zins an den
Euribor und geben damit das Risiko vollständig an die
Konsumenten weiter. ...
... ein weiterer
Zinsanstieg, womit alle Experten rechnen, bringt dieses Modell
zu Fall. Die Hypothekenvereinigung (AHE), hat gerade vorrechnet,
dass sich die Zinslast für den Durchschnittskredit -120.000
Euro mit einer Laufzeit von 20 Jahren, in den nächsten
24 Monaten um 1250 Euro pro Jahr erhöhen wird. Die AHE,
in der Banken und Sparkassen vereinigt sind, schließt
aber auch eine Erhöhung der Last um 2500 Euro nicht aus.
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