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31. dezember 2005

von trauben und unterwäsche

anflug auf la gomera

ich wünsche euch,
dass ihr im neuen jahr euere ziele erreicht und
dass sich alle euere wünsche erfüllen.
zumindest aber:
dass euch jeder tag eueren träumen näher bringt.

johannes

__

nun aber zum eigentlichen story, geklaut aus www.la-palma-aktuell.de

"Jedes Jahr zu Sylvester hat fast jeder Spanier ein Glas in der Hand, in dem sich ausnahmsweise kein 'Cava' befindet, sondern zwölf Weintrauben.

Nun steht man zusammen, meist auf den zentralen Plätzen der Orte und wartet auf die zwölf Schläge der Kirchturmsuhr, welche das alte Jahr verabschieden und zugleich das neue Jahr begrüßen. Bei jedem Schlag der Kirchenuhr, steckt man nun eine der Trauben in den Mund, wünscht sich was und runter damit. Das wiederholt man zwölf Mal und man muss höllisch aufpassen, sich bei so viel Trauben und Wünschen sich nicht zu verschlucken. Das macht Spaß, zwölf ist sowieso eine magische und mystische Zahl, da muss etwas dran sein und wenn alle Spanier das machen, dann ist der Beweis doch schon erbracht.

Fast banal ist dagegen die Historie, wie ist den der Iberer auf die Idee gekommen, sich zwölf Trauben am Jahresende in den Mund zu schieben? Es ist noch nicht Mal einhundert Jahre her, genau im Jahr 1909 klagten die Weinbauern der Umgebung aus Alicante über eine riesige Ernte und viel zu wenig Absatz. Aus reinen Werbemaßnahmen verschenkten nun die Winzer die vielen Trauben und erfanden die Geschichte dazu, dass es Glück bringt, wenn jeder im Land zu den zwölf Glockenschlägen sich eine Traube in den Mund steckt.

Wie man sieht, funktioniert Werbung nicht erst seit der Zeit des Fernsehens und den Weinbauern von Alicante hat es wirklich Glück gebracht. Inzwischen werden für diesen nationalen Traubenkult extra riesige Flächen bebaut, meist mit der sehr leckeren und haltbaren Aledo-Traube. In manchen Regionen bei Valencia geht man inzwischen dazu über, die Trauben durch Mandarinenschlitze zu ersetzen. Aus dem gleichen Grund der Werbung, dort wächst viel mehr Zirrus als Wein.

Nicht ganz so öffentlich sind noch die Gebräuche im Tragen der Unterwäsche an dem Tag. Trägt man gelbe Unterwäsche, dann soll das Reichtum bringen. Rote Unterwäsche beschert einem die Liebe des Lebens und wenn man die Höschen verkehrt herum anhat, dann gibt es nächstes Jahr viel neue Kleidung. Meistens ist die Unterwäsche an diesem Tag jedoch so dünn, dass es neben Wohlstand, Liebhaber und neuer Kleidung, auch noch eine handfeste Blasenentzündung gibt.
Was ich allerdings noch nicht klären konnte: was gibt es denn dafür, dass man an Sylvester lange Unterhosen trägt, Schiesser Feinripp, lang und grau."

 

 
 
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