reisen
macht spaß
sagt man.
in ein fremdes land reisen, unbekannte orte kennenlernen, aufregend
neues erfahren und sich von zufälligen bekanntschaften inspirieren
lassen. die inneren bilder des reisenden vor der reise
ähneln meist den hochglanzprospekten der reiseveranstalter:
immer sonnig, immer lachende menschen, immer traumhafte aussichten,
immer magische momente.
ja, stimmt.
meistens.
für mich nur dann, wenn ich ausgeschlafen bin.
bin ich das
nicht, dann kann ein fremdes land oder eine stadt noch so aufregend
sein - ich mag es nicht. statt abenteuer, entdecken und hochglanz-ansichten
sehe ich dann nur verwirrende bahnhöfe, erleide das gedränge,
spüre den schweren rucksack bei der langen suche nach einer
passenden unterkunft, fühle mich unsicher und genervt. und
obwohl ich nur ein- oder zweimal pauschal verreist bin, wächst
in solch müden situationen die sehnsucht nach geregelten
strukturen, beneide ich für minuten den umsorgten pauschal-touristen
mit shuttle-service, pool und buffet.
dann will
auch ich einfach nur einen kleinen geschützten raum, in dem
ich mit einem ausgiebigen schläfchen meinen akku wieder auftanken
kann. dann kann's losgehen!
___
gomera? "toll,
auf einer kleinen insel mitten im atlantik zu leben!"
ja, schon.
aber das heißt leider auch immer wieder: unausgeschlafen
und deshalb sehr widerwillig mitten in der nacht aufstehen (vielleicht
noch ein wenig restalkohol von der mittwochs-salsa-party in der
tasca im blut), um die 6.35 uhr-fähre zu erwischen.
im dunkeln und leicht fröstelnd auf das boot warten. halbwach
nach teneriffa schaukeln (oder 'geworfen zu werden - je nach seegang),
immer müder ein paar stunden am langweiligen flughafen auf
den flieger warten und schon ziemlich am schlaf-limit noch ein
paar stunden mit schmerzendem pops zwischen dicken menschen hocken,
um dann bei minustemperaturen wieder in der dunkelheit irgendwo
anzukommen.
___
ja, mein
schlaf ist mir wichtig.(komfortzone ist übrigens
ein schöner begriff.) liegt vielleicht am alter ;-)