der letzte
abend
der letzte
abend auf der insel ist für viele urlauber ein besonderes
ereignis. nicht nur, dass ausgerechnet dann die aufregendsten
dinge passieren und man schließlich fast die fähre
verpasst. es ist ein unbeschreiblicher gefühlsmix, der da
auf die abschied nehmenden einströmt: zum letzten mal die
füße im schwarzen sand, zum letzten mal der sonnenuntergang
am inglès, das letzte bier bei maria.
die schönsten augenblicke des urlaubs werden noch mal in
den vordergrund geholt und mit einer leuchtenden aura überzogen.
welch ein kontrast zum erwarteten grauen alltag im kalten norden!
und fast jeder wünscht sich, länger bleiben zu können:
zwei tage, eine woche, einen monat, ein jahr, eine ewigkeit.
manche besucher
(z.b. auch im mygomera-forum)
sind besonders trickreich: sie buchen bereits den übernächsten
urlaub, so dass der nächste abschied ein wenig von seiner
dramatik verliert. sehr tricky!
und doch
ist es offenbar gerade die begrenzung, die uns gefühle intensiver
erleben lässt, wie us-amerikanische forscher in einem experiment
entdeckten (psychologie heute, okt. 2005): "jedes
ereignis im leben eines menschen, das eine auseinandersetzung
mit dem absehbaren ende verlangt, setzt besonders starke gefühle
in gang."
insofern:
freut euch über diese abschiede - sie machen das leben lebendiger.
und: "der garant für ein als reich empfundenes leben
ist also noch immer die einfache formel, jeden moment als den
vielleicht letzten zu leben."
"wohin
gehen wir? immer nach hause."
novalis