vilém
flusser und mart's sättigungsbeilage
(http://f3.webmart.de/f.cfm?id=1528671&r=threadview&a=1&t=2572685)
nein, das ist keine antwort auf mart's beobachtung -
aber sie hat mich doch sehr angeregt. habe ich antworten? nein.
als folge seines forum-beitrages ging mir eine textpassage von
vilém flusser immer wieder durch den kopf, in
der er sich mit dem bedeutungsverlust von sprache und dem vordringen
bildhafter kommunikation befasst. das original habe ich nicht
mehr, aber ein sinngemäßes zitat aus dem netz ...
"Die okzidentale Kultur ist ein Diskurs, dessen wichtigste
Informationen in einem alphanumerischen Code verschlüsselt
sind, und dieser Code ist daran, von anders strukturierten Codes
verdrängt zu werden. Falls die Hypothese zutreffen sollte,
dann wäre in naher Zukunft mit einer tiefgreifenden Veränderung
unserer Kultur zu rechnen. Die Veränderung wäre tiefgreifend,
weil unser Denken, Fühlen, Wünschen und Handeln, ja
sogar unser Wahrnehmen und Vorstellen, in hohem Grad von der Struktur
des Codes geformt wird, in welchem wir die Welt und uns selbst
erfahren. Wir sind >westliche Menschen<, weil unsere
>forma mentis< von der Linearität des alphanumerischen
Codes ausgebildet wurde. Sollten unsere Kinder und Enkel die Welt
und sich selbst mittels anders strukturierter Codes (etwa mittels
technischer Bilder wie Fotos, Filmen und Fernsehen, und mittels
Digitalisation) erfahren, dann wären sie anders in der Welt
als wir es sind und als es unsere Vorfahren waren."
Vilém
Flusser
mehr zu V.
Flusser: http://de.wikipedia.org/wiki/Flusser
besonders ansprechend: http://www.claudia-klinger.de/flusser/