abschied
nehmen
es gibt eine
bestimmte zeit, in der ich wehmütig werde - im mai. zwar
steht die insel nun in ihrer schönsten pracht da - alles
ist (noch) grün, alles blüht und leuchtet wie sonst
nie im jahr. und dennoch: es ist die zeit des abschieds: die urlauber-saison
zwischen weihnachten und ostern ist endgültig vorbei, immer
wenige touristen verlieren sich noch an der promenade. einen freien
stuhl vor maria zu ergattern ist jetzt kein problem mehr.
die insel
leert sich. viele, die ihr geld mit den touristen verdienen, verlassen
jetzt die insel. fast jeden tag ein abschied - mancher nur für
den sommer, mancher für immer. liebgewordene freunde (danke!)
orientieren sich nun unwiderruflich wieder auf ein leben in deutschland
(und kehren vielleicht in einem halben jahr ernüchtert wieder
zurück), andere ziehen weiter: nach teneriffa oder costa
rica (oder in den himmel: alles gute, stephan!).
so schön
es ist, nun wieder die insel nahezu menschenleer und mit der ahnung
von ursprünglichkeit genießen zu können: ein kleines
"schade! " ist dennoch dabei (- das adagio
von albinoni als untermalung).
etwas ist unwiderruflich vorbei. und das neue, das nun kommen
kann (und unweigerlich kommen wird!), ist noch nicht sichtbar
- und kann doch nur entstehen, wenn etwas altes geht.
immer wieder
loslassen, immer wieder neues - und dennoch immer wieder: "schade!"