veränderungen
manfred (danke!) hat mich mit dieser schönen alten ansicht
des hafenstrandes motiviert, meine gedanken zum thema veränderungen,
bauwut und modernisierungen im tal zu sortieren.
zum einen:
der reiz dieser insel ergibt sich für mich nicht nur durch
die traumhafte natur, sondern auch daraus, dass sie im vergleich
zu deutschland 'unterentwickelt' ist: sie ist weniger perfekt,
weniger funktional, weniger glatt - und dadurch menschlicher,
lebendiger, persönlicher, liebenswerter.
die eu-doktrin
von der 'angleichung der lebensbedingungen' und die fantasien
der lokalen betonfraktion führen dazu, diese spezielle 'persönlichkeit'
der insel zu zerstören. asfaltierte straßen mit zebrastreifen,
busbahnhöfe, hafen, strandpromenade, autofähre - das
alles sind importierte (und hoch subventionierte) vorstellungen
von entwicklung, die diese eigenheiten der insel nicht nur ignorieren,
sondern stück für stück ersticken. sie normieren
die insel und nehmen ihr zugleich ihre eigenheit, ihren charme,
ihre einzigartigkeit.
das stört
mich: ich verliere meine gegenwelt und finde mich wieder im ungeliebten
standard-europa.
zugleich:
ich bin auch ein nutznießer dieser entwicklung. gäbe
es nicht die vielen technischen errungenschaften der letzten jahre
- internet-verbindung, telefon, halbwegs zuverlässige bus-
und fährverbindungen, regelmäßige flüge von
teneriffa nach deutschland - könnte ich mein sehr privilegiertes
leben hier nicht führen.
insofern
bin ich selbst gespalten im spagath zwischen den vorteilen der
moderne und der romatischen sehnsucht nach ursprünglichkeit.
es gibt noch
weitere facetten dieser dualität:
was also
tun? ich weiß es nicht.
eines sicher:
mir bewusst sein, dass ich für eine begrenzte zeit diese
insel in ihrer schönen form erleben durfte und darf. und
dafür dankbar sein.