wieder 
                mal: das wetter
                
                wir leben hier auf einem fliegenschiss umgeben von einem riesigen 
                ozean. und was dabei so passiert, ist einfach spannend. so fegen 
                seit heute nacht wieder mal heftige winde über die insel 
                - oder genauer: durch das obere tal. bei spitzengeschwindigkeiten 
                bis 90 km/h neigen sich die palmen im wind, klappern türen 
                und fenster. alles, was nicht festgenagelt ist, fliegt durch die 
                gegend. das fahren mit dem roller wird zum abenteuer.
                an der küste dagegen, nur wenige kilometer weiter, ist von 
                diesem sturm gerade mal noch ein zarter windhauch zu spüren.
                
                welch ein chaos! 
                
                 
 
                 
 
                 
 
                 
 
                
                
                an einem normalen frühlingstag wie heute kann man bei strahlendem 
                sonnenschein mit 30°c am strand in der sonne liegen. sommer 
                pur! manche unerfahrenen wanderer setzen sich also in t-shirt 
                und shorts in den bus zu ihrer tagestour.
                wenn sie dann 30 minuten später auf 1000 meter höhe 
                aussteigen, fegen dicke regenwolken mit windstärke 7 und 
                temperaturen um 8 grad über die straße. sichtweite 
                10 meter, die luft ist gesättigt mit wasser.
                
                das wandervergnügen beginnt zitternd und regenverklebt im 
                dichten wald - das ist winter. 
                300 höhenmeter tiefer hört der regen auf, der wald verschwindet, 
                die wolken lassen ab und zu einen blick auf das meer zu. es ist 
                frühling: die temperaturen steigen auf 15 grad, der wind 
                dafür sogar noch stärker - er drückt in die täler. 
                
                
                 
 
                 
 
                 
 
                 
 
                
                
                 weitere 
                300 höhenmeter tiefer sind nur noch einzelne wolkenfetzen 
                am himmel zu sehen. der blick ist klar, die temperaturen liegen 
                inzwischen bei 20 grad. wenn der wind ab und zu eine pause einlegt, 
                brennt die sonne unerträglich heiß. deutscher sommer.
                zurück an der küste: 30 grad, der wind hat sich aufgelöst. 
                über den bergen - nur wenige kilometer weiter - aber hängen 
                noch immer die schweren, dunklen wolken.
                
                ja, das ist fast normal.
                das dumme ist nur, dass sich das wetter so schlecht vorhersagen 
                lässt: je nachdem, woher der wind weht, sind manche täler 
                im wolkenlosen sommer oder im trüben herbst. je nachdem, 
                wie stark er bläst, wird er von den bergen abgefangen oder 
                er sucht sich - bösartig pfeifend und in unberechenbaren 
                böen - seinen weg nach unten. wenn - wie in meinem fall - 
                ein haus zudem dort steht, wo das tal enger wird, bekommt es besonders 
                viel des guten ab. manchmal regnen sich die wolken in den bergen 
                ab, manchmal treiben sie bis zur küste. 
                
                jede planung (wandertour, volleyball, hängematte) wird so 
                zum glücksspiel.
                
                meine konsequenzen: 
                - das zwiebelprinzip bei den klamotten, 
                - ab und zu ein vergleichender blick auf deutsche wetter-wirklichkeiten 
                und 
                - gelassenheit im umgang mit planungen ("hoffentlich 
                wird das morgen abend zur karneval-fiesta besser!")