sodom und
gomera
was geschieht
in diesem so idyllischen valle gran rey? die malerischen
palmen, die grandiosen berge, die feinen strände - sind sie
nur die kulisse für skrupellose geschäftemacher? verbirgt
sich hinter dem kleinbürgerlichen schein der bewohner nicht
eine ganz andere wahrheit? geht es in wirklichkeit nur um sex
und geld?
fast könnte
man das vermuten, wenn man die offizielle homepage des rathauses
(ayuntamiento) von valle gran rey öffnet:
www.ayto-vallegranrey.com.
(screenshot
vom 29.1.04). nackte frauenkörper in mehr als eindeutigen
posen öffnen sich in fünf fenstern gleichzeitig - ein
unterhaltsamer streifzug durch die möglichkeiten weiblicher
darstellung und aktivitäten. das
versprechen: lust gegen cash, einfacher ausgedrückt: pornografie
pur.
und: gleich
mehrere programme (bösartige dialer oder ähnliches)
versuchen, sich auf dem rechner des besuchers zu installieren.
ein geradezu bösartiger mix, ein wahrer abgrund.
und das
hier! ist es schon soweit? zwingt die krise des tourismus den
bürgermeister unseres kleinen tales zu einer neubestimmung
seiner entwicklungsstrategie? ist dies das ergebnis langer beratungen
(vielleicht unter mitwirkung hochdotierter berater) über
die langfristigen perspektiven des valle gran rey? folgt
nach bananen und tourismus jetzt der porno-e-commerce? oder ist
das nur der beginn für den immer wieder beschworenen "neuen
tourismus": das valle als alternative zu den lasterhöhlen
in thailand und auf den philippinen?
die wahrheit
sieht trivialer aus: micky hatte die domain für
das rathaus reserviert - und wohl zunächst auch die entsprechenden
staats- bzw. dorftragenden inhalte dort eingestellt. doch dann
muss es zu unstimmigkeiten zwischen den partnern gekommen sein:
das rathaus hat die verlängerung der domainkosten nicht gezahlt.
und micky hat sich darüber so geärgert, dass
er dem bürgermeister nun auf drastische weise eine alternative
selbstdarstellung gezaubert hat.
wie üblich
gibt es dazu unterschiedliche versionen. das rathaus hat sich
in der teneriffa-tageszeitung el
dia darüber ausgelassen, micky auf seiner
eigenen website gomerasol.com.
wo micky
sich jetzt aufhält, weiß niemand so ganz genau. auf
jeden fall hat er vorsichtshalber die insel verlassen und uns
wieder mal eine lachnummer hinterlassen - marke "typisch
gomera".