das monster
glück
hat - darin sind sich religionen, philosophie und wissenschaft
inzwischen einig - viel mit dem zu tun, wie wir die dinge um uns
wahrnehmen. wenn wir in der lage sind, unsere aufmerksamkeit vor
allem auf die schönen und positiven elemente zu lenken und
dabei die weniger schönen dinge vernachlässigen, dann
leben wir glücklicher, zufriedener. wenn wir unsere wahrnehmung
vor allem auf die dinge richten, die gerade nicht so gut laufen,
auf das unangenehme, hässliche, dann fühlen wir uns
weniger gut.
was das mit gomera und mir zu tun hat? ein blick nach
vueltas im valle gran rey genügt.
dort entsteht gerade ein neuer hafen, der in einigen jahren das
valle in die touristischen standards des 21. jahrhunderts
katapultieren soll. eine autofähre nach teneriffa
und la palma, kreuzfahrschiffe und luxus-yachten sollen
dort anlegen. das ziel dieses monsterbauwerkes: viele viele euros
auf die insel und in die taschen der armen insulaner spülen.
mehr touristen = mehr geld = mehr lebensqualität ? (sehr
zu empfehlen: claudios betrachtungen zur neuen zeit im
aktuellen "valle bote")
die vorboten dieser schönen neuen welt dürfen jetzt
schon alle bewohner und touristen in diesem "aufstrebenden
fischerort" vueltas erleben. es ist laut, r
i c h t i g laut. fast rund um die uhr wird der fels rund
um das dorf abgetragen. bagger legen das für den hafen nötige
füllmaterial frei, das dann mit dicken lkw's zur baustelle
gefahren wird. dort sind dann planierraupen, ein zementwerk und
was auch immer stetig darum bemüht, nur keine ruhe aufkommen
zu lassen.
da mir sehr an meiner seelischen gesundheit liegt, meide ich die
hafengegend: sie macht mir nur allzu deutlich, dass diese insel
nicht nur aus den traumhaften aussichten besteht, die ich so gerne
betrachte, fotografiere und auf dieser website ablege. doch sobald
sich der blick für diese weniger schönen seiten der
insel sensibilisiert hat, fallen sie mir überall auf: die
vielen hässlichen baustellen, der achtlos hingeworfene müll,
das lärmen der mopeds, ....
vielleicht muss ich ja bald meine - zugegeben idealisierte - sichtweise
der insel revidieren. oder ihr sogar ernüchtert den rücken
kehren.
für alle unter euch, die sich schon jetzt auf den verdienten
urlaub auf der "idyllischen, malerischen insel la gomera"
freuen:
forget
it! - oder meidet das valle gran rey !