inselgefühl
den folgenden
text hat
mir gomerafan dieter netterweise zukommen lassen. von
ihm leicht verändert, ist er der süddeutschen zeitung
vom 5./6. juli entnommen und bezieht sich eigentlich auf eine
ganz andere insel.
welche?
erst lesen, dann raten - steht ganz am ende der seite ... ;-)
das entscheidende
ist: das so überaus magische inselgefühl
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Auf irgendeine
Weise machen Strand und Meer andere Menschen aus uns - wie immer
sie das anstellen. Vielleicht, weil diese Insel ein Ort ist, an
dem wir auf uns selbst zurückgeworfen werden. Durch nichts
abgelenkt. Von nichts eingenommen. Es gibt auch nichts, das wir
uns dringend anschauen müssten, nichts, das wir dringend
tun müssten. Die unaufregenden, die leichten, albernen Dinge
sind es, mit denen wir unsere Tage füllen. Auf der Insel
lassen wir uns treiben. Von Stunde zu Stunde, von Weg zu Weg.
Wir nehmen das Spiel mit den Wolken auf, wenn sie sich zusammenziehen,
weit über uns. Dieses kopflose Gleiten durch die Tage, all
das beruhigt uns so schnell, in solchem Tempo, dass es uns fast
wieder erschrecken könnte. Wir träumen davon, den Raum
zu füllen, mit uns und unseren Dingen. Von nichts anderem
träumen wir, wenn wir auf der Insel sind. Mit jeder Faser
träumen wir davon, sehnen uns so sehr danach, nach einem
kleinen Haus und einem Leben in einem solchen kleinen Haus, zwischen
den Tieren, unter dem weiten Himmel, nah am Meer, so sehr, dass
es schmerzt, jedesmal, wenn wir uns ausmalen, einige Zeit dann
hier zu verbringen. Jeder, der mich sieht, glaubt, ich warte auf
etwas. Aber ich warte nicht, ich schaue bloß. Und etwas
geschieht mit mir, kommt in mir zur Ruhe, wenn ich stehe, liege,
und schaue, etwas in mir löst, entfernt sich und kehrt nicht
mehr zurück, solange ich auf der Insel bin.
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die
lösung: fehmarn
(der
originaltext der süddeutschen ist leider nur noch
über das kostenpflichtige
archiv abrufbar.)