calima
verkehrte welt: bis vor wenigen tagen schien es so, als wollte
dieser dauerwinter überhaupt kein ende nehmen. vor allem
hier oben in el guro, einige kilometer von der küste entfernt,
schienen sich kühle luft und feuchte wolken fest zu setzen.
und nun?
seit gestern
weht der wind nicht mehr aus dem kühlen nordosten, sondern
direkt aus dem osten. und dort liegt nun mal die sahara (ich war
dort noch nie, aber meine assoziationen aus pubertären abenteuer-schundromanen
zeigen endlose sanddünen, flimmernde luft, fata morganas
- oder wie war der plural?).
heute morgen:
aufstehen im kühlen bett, die tür zur terrasse weit
öffnen - und erstarren: als hätte der liebe gott einen
500.000 watt-fön direkt über dem tal aufgestellt, bläst
trocken-heiße luft von den bergen. fast 30 grad, die luft
steht, ein dichter gelber nebel schwebt zwischen den bergen.
und während
ich sonst die küstenbewohner um ihr plus an sonne und temperatur
beneide, ziehe ich heute meine terrasse dem strand vor: unten
bläst ein heftiger und kühler wind bei etwa 22 grad.
mag das verstehen,
wer will: mikroklima nennt sich sowas.
so ist das wetter nicht immer angenehm, aber zumindest eines:
höchst unterhaltsam.