anders
zum sonnenuntergang am strand in gomera sitzen, die tagesschau-bilder
des world trade center wollen nicht aus dem kopf. tausende von
toten? nicht fassbar.
gedanken:
wie verwundbar doch diese hochgezüchteten zivilisationskerne sind:
einige wenige männer und zwei flugzeuge - und schon wird das finanzzentrum
der welt zum evakuierten notstandsgebiet.
die macht des einzelnen: einige wenige, bis zum eigenen tod entschlossenen
akteure stürzen das mächtigste land der welt, die militärmacht
nr.1 ins trauma. davor schützen auch milliardenbudgets für 'verteidigung',
sdi-pläne und eine auf dem ganzen globus verteilte präsenz
nicht.
politiker: der gesichtsausdruck von george bush bei seiner ersten
rede: fast sah es aus, als wäre er dankbar, sich nun in der stunde
der not als vater und starker führer präsentieren zu können.
fast tut er mir leid: sein feind ist nicht greifbar - wen soll er denn
nun tot bomben?
halbstarke: die reaktionen der amerikaner im netz zeigen eine erschreckende
infantilität. im stil von bruce willis oder anderen vorbildern wird
nicht nach ursachen gefragt, nach alternativen der us-politik gesucht:
gnadenlose rache wollen sie - wie eine pubertierende jugendgang.
"if
any country is found responsible for these attacks,
we call for that country's complete destruction and annihilation."
"kill
every palestinian, bomb them to hell !"
das
schlimme: die verantwortlichen politiker werden genau diesem muster folgen.
formeln: jeder politiker der welt gibt seiner tiefen betroffenheit ausdruck.
man leide mit dem amerikanischen volk und stehe auf seiner seite bei allen
anstregungen, dem terror zu begegnen. leere worthülsen leerer phrasendrescher.
mehr nicht. wer glaubt ihnen das?
ja, es ist gut, wieder hier zu sein. es ist warm, die sonne scheint, das
meer ist freundlich, das leben leicht.
anders als anderswo.