über die lust
mit der bahn in
deutschland unterwegs. früher als geplant, mitten im april. kalt,
meist regnerisch, wenig sonne. ich bewege mich fast nur in städten
- zu dieser zeit offenbar besonders grau und trostlos. ( fulda ist
überall. ) arbeiten in grauen büroräumen, vollgestellt
mit computern und monitoren. dauerlärm des beamers, schlechte luft.
kantine mit anstaltsfeeling und plasicfood (abwägen zwischen geschmack,
bse, mks und scheißegal). zuviele austauschbare
anzuggesichter. belanglosigkeiten. dauermüde.
nein, ich hatte
wirklich keine lust, schon wieder die insel zu verlassen. es lief gerade
so angenehm ruhig, ich wollte wieder mal eine fastenwoche einlegen, einige
tage entlang der nordostküste wandern, in ruhe etwas arbeiten, sonne
und wärme auf dem bauch spüren, ...
frust? (sie jammern wohl gerne, herr reichert?) nein, im gegenteil:
wieder diese erfahrung, die ich an diesem trainerjob so sehr liebe:
neue begegnungen, offene gespräche mit vielen anregungen, konzentriert
arbeiten im workshop, wach zuhören, konstruktiv reden, zielgerichtet
agieren, präsent sein, bemüht um die richtige form, aufmerksam
diskutieren, lernfortschritte sehen, erfolgserlebnisse wahrnehmen, positives
feedback erhalten, dankbarkeit annehmen.
entwicklung in der
wahrnehmung, in der kommunikation: meine teilnehmer - anfangs skeptisch
und fremd - nehme ich von tag zu tag differenzierter war, langsam werden
sie spürbar. aus unmotiviert wird nett, dann liebenswert,
dann persönlichkeiten ! danke - may you be happy!
auch das ist pure
lust !
nicht die insel-lust des passiven genießens, des in sich aufnehmens,
sondern die lust des machens, des etwas bewirken, des es
hat funktioniert !!!.
beides leben zu können, beides genießen zu können - das
ist lebensqualität pur.
;-)