deutschland im winter
spannnend, nach
so viel einfachheit, wärme, natur und dorfatmosphäre mal wieder
nach deutschland zu fahren: "wird es dort wirklich so kalt sein,
wie die inselbewohner immer wieder voller schadenfreude dem tagesschau-wetterbericht
entnehmen?" (apropos: dort sind ja seit neuem auch die kanaren verzeichnet
- schön!)" "wie fremd und wie vertraut wird das sein?"
"werde ich wieder unter kopfschmerzen, erkältung und trockener
schlafzimmerluft leiden?" "wie schnell werde ich dem in der
erinnerung sehr deutlichen stress verfallen?" "werde ich meinen
extrem gedrängten terminplan einhalten können?"
vor einiger zeit
wollte mich ein wissenschaftler interviewen - schließlich sei ich
ein 'mobilitäts-pionier'. welch ein schöner begriff! einfacher
betrachtet ist es ein klassisches pendler-leben, das ich führe: ich
versuche, möglichst viel zeit auf meiner insel zu verbringen, die
arbeits-phasen möglichst kurz halten - dadurch sind sie dicht gedrängt.
stressig. die alternative ("mehr zeit für deutschland")
aber würde den zweck des insellebens torpedieren. tja.
deutschland ist aber auch: mich auf freunde freuen: wulf, gabi, hailka,
dieter, norbert, family (johanna!), brozzi-clan, ex-kollegen ... volleyball
spielen ... vielleicht frische, kühle wintersonne ... vielleicht
ein spaziergang über verschneite wiesen, die atemluft sehen ...
und dann: ja, es
ist schön, freunde zu treffen. ja, es ist kalt, manchmal sogar sehr
kalt. manchmal regnet es, heute morgen schwebten sogar superdicke schneeflocken
vor meinem fester vorbei. ein erster versuch mit dem fahrrad endete zitternd
nach wenigen minuten: "taxiiiii!"
und auch: ja, ich
habe plötzlich wieder rückenschmerzen - schon am zweiten tag
meldeten sie sich zurück. warum? ich weiß es nicht. offenbar
fühlen sie sich hier wohl ...
und auch: ja, es ist merkwürdig, in gesprächen mit fragestellungen
aus dem deutschen alltag konfrontiert zu sein, die bis vor wenigen monaten
auch meine waren: probleme, zweifel, karrieren, pläne, projekte.
manche dieser themen aktualisieren sich in mir, andere wirken schon so
fremd auf mich: "wie kann man das nur so ernst nehmen?" ich
spüre meine distanz: zu den dingen, manchmal auch zu den menschen.
schön: ein nachmittag mit den kiddies.