kalima ...
klingt zunächst wie ein schöner frauenname - exotisch, vielleicht
arabisch, weckt assoziationen an dunkle, geheimnisvolle augen, eine ahnung
von weich fallenden stoffen ... ist aber nicht so.
kalima - das ist
der name für den heißen wüstenwind aus der sahara, der
mehrmals im jahr über die insel jagd. seit einigen tagen hat er das
valle im griff.
zunächst freute
sich jeder, als sich in den kühlen nordwind plötzlich wärme
mischte. trockene wärme, sanft über die haut streichelnd. südost-wind.
danke, afrika!
während der nacht wurde aus dem lauen lüftchen plötzlich
ein lauter, ungezogener sturm: die palmen biegen sich unter seinem druck,
die luft ist plötzlich schwer, der himmel von einem dichten gelben
schleier überzogen. die sonne geht nicht mehr im meer unter, sondern
löst sich irgandwann am nachmittag im dunst auf. zurück bleibt
ein milchiges, trübes, stickiges etwas.
mühsam kämpfe
ich mich auf dem fahrrad nach vueltas - die augen hinter der sonnenbrille
zusammengekniffen, die haare wild zerzaust, herumwirbelnden staubwolken
ausweichend. die rückfahrt dagegen: leicht. spielerisch pfeifend
und völlig mühelos lasse ich mich vom wind treiben.
auch die nächte
sind nun warm. aber niemand freut sich darüber. es ist stickig, dumpf.
wie feiner mehlstaub deckt der wüstensand alles zu, sorgt für
entzündete augen, verstopfte nasen, raue hälse. die träume
werden intensiver, der schlaf unruhig.
sehnsucht nach kühle, nach blauem himmel, nach frischem wind.
vielleicht in Deutschland?
am donnerstag geht's wieder los.......